Traumapädagogik Weiterbildung

Systemische Traumapädagogik und traumazentrierte Fachberatung - zertifiziert durch DeGPT / FVTP

  • Für Fachkräfte aus Beratung, Pädagogik, Pflege und Justiz
  • Vertiefendes Verständnis für Traumatisierung & Erhalt neuer Perspektiven
  • Förderung professionellen Handelns im Umgang mit Traumata
  • Schwerpunkte in Psychotraumatologie, Traumapädagogik, systemische Beratung, Supervision
  • 7 Seminare & 4 Supervisionblöcke mit 297 UE über einem Zeitraum von 2 Jahren

Termine

Kurs-Nr. Kurstitel Beginn Ende Preis
WP-STP-24 Traumapädagogik 01.11.2024 23.08.2026 3790,00 EUR pro Platz Ausgebucht!

Was ist Traumapädagogik? - Kurz zusammengefasst

Traumapädagogik ist ein spezialisiertes pädagogisches Konzept, welches darauf abzielt, Menschen mit traumatischen Erfahrungen durch pädagogische Methoden und Interventionen zu unterstützen. Arbeitsgrundlage ist eine durch Fort- und Weiterbildungen erworbene traumasensible Haltung der Helfenden in der psychosozialen Trauma-Arbeit.

Im Gegensatz zur Traumatherapie, die sich auf psychotherapeutische Behandlungen von Traumafolgestörungen konzentriert, liegt der Schwerpunkt der Traumapädagogik auf der Gestaltung eines sicheren und stabilen Umfelds sowie der Förderung von Ressourcen und Resilienz der Betroffenen.

Die psychologische Beratung hingegen befasst sich allgemein mit psychischen und emotionalen Problemen, ohne zwingend auf traumatische Erfahrungen spezialisiert zu sein.

Die Traumapädagogik konzentriert sich darauf,, die Auswirkungen von Traumata zu identifizieren und geeignete pädagogische Strategien zu ergreifen, um Betroffene dabei zu unterstützen, ihren Alltag besser zu bewältigen und ihre Lebensqualität zu verbessern.

Hierbei werden psychosoziale, medizinische und juristische Aspekte miteinander kombiniert, um ein umfassendes Unterstützungssystem zu bieten.

Dieser interdisziplinäre Ansatz kombiniert Wissen und Methoden aus der:

  • Sozialen Arbeit
  • Psychologie
  • Soziologie
  • Medizin
  • Neurobiologie
  • Pädagogik

Grundlegende Prinzipien und Ziele der Traumapädagogik

Folgende Prinzipien bilden die Grundlage der Traumapädagogik:

  1. Empathie und Sensibilität: Eine einfühlsame und sensible Grundhaltung gegenüber Betroffenen ist essenziell.
  2. Sicherheit und Stabilität: Ein sicheres Umfeld muss geschaffen werden, in dem sich Betroffene wohl, geschützt und unterstützt fühlen.
  3. Ressourcenorientierung: Um die Resilienz zu fördern, liegt der Fokus auf den Stärken und Ressourcen der Betroffenen.
  4. Systemischer Ansatz: Die Familiendynamiken und die sozialen Netzwerke der Betroffenen sowie der Unterstützungs- und Versorgungskontext werden berücksichtigt.
  5. Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Das bedeutet, dass Wissen und Methoden aus den verschiedenen Disziplinen wie Medizin, Pädagogik und Psychologie miteinander vereint bzw. in den Prozess integriert werden.

Die Ziele der Traumapädagogik:

  • Stabilisierung und Unterstützung von Menschen mit traumatischen Erfahrungen.
  • Förderung von Resilienz und Selbstwirksamkeit
  • Verbesserung der Lebensqualität und der Alltagsbewältigung
  • Sensibilisierung und Ausbildung von Fachkräften im Umgang mit traumatisierten Menschen.

In unserer Weiterbildung erfahren Sie außerdem, wie Traumata sich über Generationen hinweg manifestieren und die Dynamiken innerhalb von Familiensystemen beeinflussen können. Besonders gilt dies im Hinblick auf die Bewältigung von Belastungen.

Ein wichtiges Element der Traumapädagogik

Hierbei handelt es sich um das Verständnis der Klassifikationssysteme wie das Internationale Klassifikationssystem für Erkrankungen (ICD) und das Internationale Klassifikationssystem für Funktionsfähigkeit, Behinderungen und Gesundheit (ICF).

Diese Systeme bieten einen Rahmen für die Diagnose und Behandlungen traumatischer Erfahrungen und helfen Fachkräften, strukturierte und systematische Ansätze in ihre Arbeit zu integrieren.

Exkurs: Grundlagen zu Trauma (Psychotrauma)

Was ist unter einem Traum zu verstehen?>

Das Wort “Trauma” stammt aus der griechischen Sprache und wird mit “Wunde” oder "Verletzung" wiedergegeben. Ein psychisches Trauma wird daher als eine seelische Verletzung verstanden, die durch ein extrem belastendes Ereignisausgelöst wird.

Solche traumatisierenden Ereignisse können schwere Unfälle, Naturkatastrophen, Erfahrungen erheblicher psychischer, körperlicher oder sexueller Gewalt, Krieg, Folter sowie gravierende Verlusterlebnisse umfassen.

Die Definition eines Traumas variiert je nach Perspektive. Klassifikationsmanuale wie die ICD-10 der WHO definieren ein Trauma als “belastendes Ereignis von außergewöhnlicher Bedrohung oder mit katastrophalem Ausmaß, dass bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde” (WHO: ICD-10-GM-2024). Dieses kann entweder ein Einzelereignis oder eine Serie von Ereignissen sein.

Das DSM-5 der American Psychiatric Association beschreibt Trauma als die Konfrontation mit tatsächlichem oder drohendem Tod, ernsthafter Verletzung oder sexueller Gewalt.

Arten und Unterschiede von Traumata

Traumatische Ereignisse werden in verschiedene Kriterien eingeteilt, wobei die Dauer und die Verursachung zu den gängigsten Unterscheidungsmerkmalen gehören.

Dauer

  • Typ I Traumata: Kurzfristige oder einmalige Ereignisse (z. B. Verkehrsunfälle, Naturkatastrophen)
  • Typ II Traumata: Langfristige oder wiederholte Ereignisse (z. B. Missbrauch in der Kindheit, Kriegserlebnisse)

Verursachung

  • Akzidentelle Traumata: Zufällige, unbeabsichtigte Ereignisse (z. B. Unfälle)
  • Interpersonelle Traumata: Menschlich verursacht Ereignisse (z. B. Gewalt, Missbrauch)

Häufig auftretende Symptome eines Traumas

Die psychischen und körperlichen Reaktionen auf ein Trauma können vielfältig sein. Zu den typischen Symptomen gehören:

  • Wiedererleben des Traumas: Flashbacks, Albträume, intrusive Gedanken
  • Vermeidung: Vermeidung von Orten, Personen und Situationen, die an das Trauma erinnern.
  • Hyperarousal: Erhöhte Wachsamkeit, Reizbarkeit, Schlafstörungen
  • Emotionale Taubheit: Gefühle der Entfremdung, Schwierigkeiten, positive Emotionen zu empfinden
  • Kognitive Veränderungen: Schwierigkeiten mit Konzentration und Gedächtnis, negative Überzeugung über sich selbst und die Welt.

Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine spezifische Traumafolgestörung, bei der die genannten Symptome über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen können. Traumatische Erlebnisse in der Kindheit haben oft besonders schwerwiegende und langanhaltende Auswirkungen auf die psychische und körperliche Gesundheit.

Gefahr der Sekundärtraumatisierung der Helfer

In der Traumapädagogik stehen die schwierigen Lebenserfahrungen der Betroffenen, wie Kinder und Jugendliche, oft im Vordergrund. Diese Erfahrungen beeinflussen jedoch nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch die Personen und Teams, die sie mit einer empathischen und traumasensiblen Grundhaltung begleiten.

Sekundäre Traumatisierung

Sie beschreibt eine Belastung, die durch das Wissen über traumatische Ereignisse anderer Personen ausgelöst wird. Dies bedeutet, dass Menschen ein Trauma erleiden können, ohne direkt bedroht oder verletzt worden zu sein. Eine sekundäre Traumatisierung umfasst verschiedene Mechanismen, durch die Helfer von traumatisierten Personen selbst psychische Symptome entwickeln können.

Das Anhören von traumatischen Erlebnissen oder das Mitfühlen von Opfern kann zu ähnlichen Reaktionen führen wie bei den direkt Betroffenen. Wer mit traumatisierten Menschen arbeitet, ist durch die wiederholte Exposition einer hohen Belastung ausgesetzt.

 Helfer, darunter Pädagogen und Pädagoginnen, können durch Berichte, Akten oder Bilder von extremen Erfahrungen überwältigt werden, ohne selbst Zeuge der Ereignisse gewesen zu sein. Das kann Gefühle auslösen, wie

  • Ohnmacht,
  • Angst,
  • Verwirrung,
  • daraus folgende Mitgefühlserschöpfung,
  • andere Symptome, die denen der posttraumatischen Belastungsstörung ähneln.

Risikofaktoren für sekundäre Traumatisierung

Sie umfassen mangelnde Bewältigungsstrategien, eigene primäre Traumatisierungen und psychische Erkrankungen. Schutzfaktoren beinhalten den Austausch mit anderen, soziale Unterstützung und eine adäquate berufliche Vorbereitung.

Symptome

Neben dem bereits genannten Gefühlen können vermehrte Konflikte am Arbeitsplatz, Krankenabwesenheiten, ständige Anspannung und eine verminderte Fähigkeit zur Stressbewältigung auftreten. Diese Belastungen wirken sich letztendlich auf das ganze Team aus, was zu Desorganisation und Misstrauen führen kann.

Rechtzeitige Prävention

Es ist ratsam, eine regelmäßige Überprüfung der Belastungssymptome, beispielsweise durch regelmäßige traumakompetente Supervision, durchzuführen und eine traumasensible Organisationsstruktur zu fördern. Eine Kultur der Selbstsorge kann präventiv wirken und die pädagogische Arbeit unterstützen.

Warum ist eine Weiterbildung in Traumapädagogik wichtig?

Die Relevanz und Notwendigkeit einer solchen Weiterbildung wächst stetig. In der modernen Gesellschaft ist die Zahl der Menschen, die traumatische Erlebnisse haben, erheblich gestiegen. Mit Ereignissen wie

  • Gewalt,
  • Naturkatastrophen,
  • Unfällen,
  • Kriegen,
  • Flucht,
  • Vertreibungen,
  • Terrorismus,

werden wir regelmäßig konfrontiert. Menschen, die solche Ereignisse aus nächster Nähe miterlebt oder beobachtet haben, leiden häufig unter daraus resultierenden traumatischen Belastungen. Das kann weitreichende Auswirkungen auf Familie und Einzelpersonen haben, seien es Angehörige, Überlebende oder Helfer. Fachkräfte in beratenden, pädagogischen oder pflegerischen Berufen stehen oft vor der Herausforderung, traumatisierten Menschen zu helfen.

Hier setzt die Traumapädagogik Weiterbildung an. Sie soll Ihnen helfen, Ihre Kompetenzen zu erweitern und eine effektivere Unterstützung zu sein.

Wer profitiert von einer Weiterbildung in Traumapädagogik?

Letztendlich sind es zwei Seiten, die von dieser Weiterbildung profitieren: Sie als unterstützende Person und die Menschen, die Sie unterstützen. Ein vertieftes Verständnis der Traumapädagogik ist in verschiedenen professionellen Kontexten von Interesse, insbesondere dort, wo Fachkräfte regelmäßig mit traumatisierten Menschen in Kontakt kommen.

  • Pädagogen, Lehrer und Erzieher arbeiten mit Kindern und Jugendlichen, die traumatische Erfahrungen gemacht haben. Eine Weiterbildung hilft, zukünftig ein noch stabileres Lernumfeld zu schaffen und die Betroffenen besser zu unterstützen.
  • Pflegekräfte betreuen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen oft traumatisierte Patienten. Ziel ist es, die Bedürfnisse der Patienten noch besser zu identifizieren und angemessener darauf zu reagieren.
  • Berater und Sozialarbeiter unterstützen mitunter Klienten, die durch traumatische Erlebnisse belastet sind. Hier gilt es die Beratungskompetenzen zu erweitern und eine gezieltere Unterstützung zu ermöglichen.
  • Seelsorger begleiten Menschen in Krisensituationen. In diesem Prozess ist es hilfreich, diesen Menschen noch einfühlsamer zu begegnen und sie zu unterstützen.
  • Mitarbeiter im Justizsystem, die mit Opfern und Tätern traumatischer Ereignisse arbeiten, profitieren von einem tieferen Verständnis der psychologischen Hintergründe. Das fördert faire und einfühlsame Entscheidungen.
  • Ergo- und Physiotherapeuten fördern bei ihren Patienten körperliche und seelische Stabilisierung. Eine Weiterbildung vertieft ihr Wissen über die Auswirkungen von Traumata und ermöglicht gezielte therapeutische Maßnahmen.

Wie kommt Ihnen eine Weiterbildung zugute?

Die Weiterbildung in Traumapädagogik bietet Ihnen nennenswerte Vorteile:

  • Erweiterung der Fachkompetenzen: Sie erwerben spezielles Wissen und Fähigkeiten im Umgang mit traumatisierten Menschen
  • Verbesserung der beruflichen Praxis: Die Weiterbildung ermöglicht eine effektivere und einfühlsamere Betreuung und Unterstützung der Betroffenen.
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Sie lernen, wie Sie effektiv mit anderen Professionen zusammenarbeiten können, um eine ganzheitliche Unterstützung zu bieten.
  • Anerkennung und Zertifizierung: Die Traumapädagogik Weiterbildung ist DeGPT & FVTP-zertifiziert und wird in Fachkreisen anerkannt. Das erhöht Ihre berufliche Reputation.
  • Karriereentwicklung: Zusätzliche Qualifikationen und Zertifizierungen können Ihre beruflichen Aufstiegschancen begünstigen.

Ohne notwendige Vorerfahrungen, bietet diese Weiterbildung eine umfassende Qualifikation, die DeGPT & FVTP zertifiziert ist und einen gleichzeitigen Doppelabschluss in systemischer Traumapädagogik und traumazentrierter Fachberatung ermöglicht. Erfahrene Trainer vermitteln ein umfassendes Wissen, welches in die Praxis umgesetzt und reflektiert wird.

Voraussetzungen für die Teilnahme an der Weiterbildung

Ist ein gewisser Bildungshintergrund oder Berufserfahrung notwendig?

Die Teilnahme an der Weiterbildung “Systemische Traumapädagogik und traumazentrierte Fachberatung" beim “ImFT - Institut für mehrgenerationale Forschung und Therapie” ist flexibel gestaltet, um eine breite Zielgruppe anzusprechen.

Seit 2013 wird die Weiterbildung, zertifiziert durch den Fachverband DeGPT, erfolgreich angeboten. Für die Teilnahme sind keine spezifischen Vorkenntnisse oder beruflichen Erfahrungen im Bereich der Traumapädagogik erforderlich.

Die Weiterbildung ist für Personen mit unterschiedlichem Bildungshintergrund offen. Sowohl akademisch ausgebildete Fachkräfte als auch solche mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung in relevanten Bereichen können daran teilnehmen. Diese Flexibilität ermöglicht es Berufseinsteigern und erfahrenen Fachkräften gleichermaßen, wertvolle Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben. Sie endet mit dem Erwerb des Zertifikats durch das ImFT.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Zertifizierung durch den Fachverband DeGPT gewisse Voraussetzungen hat, die spezifische Qualifikationen oder Berufserfahrungen betreffen.

Bei Interesse empfehlen wir Ihnen, sich vor der Anmeldung genau über die Zertifizierungsvoraussetzungen der Fachverbände zu informieren, um sicherzustellen, dass Sie deren Kriterien erfüllen. Dies können Sie direkt bei der DeGPT https://www.degpt.de/weiterbildung-curricula/traumapaedagogik-traumazentrierte-fachberatung-degpt-fvtp-/curriculum/ tun oder Sie wenden sich an unsere Kontaktperson Frau Girrulat.

Sonstige Anforderungen

Wir möchten, dass jeder Teilnehmer maximal von der Weiterbildung profitiert. Aufgrund dessen haben wir folgende Anforderungen auferlegt:

  • Offenheit für Selbsterfahrung: Ein wichtiger Bestandteil der Weiterbildung ist die themenzentrierte Selbsterfahrung. Das schließt ein - und dazu sollten Sie als Teilnehmer bereit sein - sich auch mit Ihren eigenen Erfahrungen und Reaktionen auseinanderzusetzen.
  • Motivation und Engagement: Sie sollten ein starkes Interesse an der Arbeit mit traumatisierten Menschen mitbringen und motiviert sein, sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln.
  • Kommunikationsbereitschaft: Die Fähigkeit und Bereitschaft zur aktiven Teilnahme an Gruppendiskussionen, praktischen Übungen und Supervisionen ist essenziell für den Erfolg Ihrer Weiterbildung.
  • Praxiszugang: In der Weiterbildung sind praxisorientierte Elemente enthalten. Aufgrund dessen halten wir es für vorteilhaft, wenn Sie Zugang zu einem Arbeitsumfeld haben, in dem Sie das erlernte Wissen und die Methoden gleich anwenden können. Damit meinen wir bspw. soziale Einrichtungen, Schulen, Pflegeheime oder therapeutische Praxen.

Jetzt Platz für die Weiterbildung sichern:

Termine

Kurs-Nr. Kurstitel Beginn Ende Preis
WP-STP-24 Traumapädagogik 01.11.2024 23.08.2026 3790,00 EUR pro Platz Ausgebucht!

Traumapädagogik - Wie ist die Weiterbildung strukturiert?

Unser Kurssystem für die "Systemische Traumapädagogik und traumazentrierte Fachberatung" gestaltet sich umfassend und praxisorientiert. Es gliedert sich in mehrere Seminare und Supervisionblöcke auf, die sich systematisch aufeinander aufbauen und eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den zentralen Themen der Traumapädagogik ermöglichen.

Vorgesehen sind insgesamt sieben Seminare und vier Supervisionblöcke. Die Weiterbildung erstreckt sich über einen Zeitraum von fast zwei Jahren.

Ein zusammenfassender Überblick über die Kursstruktur

Seminare

  • Seminar 1: Einführung in die Psychotraumatologie und systemische Traumapädagogik Teil I: Unsere Teilnehmer erhalten eine Einführung in die Begrifflichkeiten und Konzepte der psychischen Traumatisierung sowie in die Grundlagen der Traumapädagogik.
    • Themen:: Begriffe und Definition der psychischen Traumatisierung, Unterscheidung zwischen singulären und komplexen Traumata, Einführung in die systemische Traumapädagogik und deren geschichtliche Entwicklung.
  • Seminar 2: Institutionelle Praxis und systemische Theorie und Methoden: In diesem Seminar werden neben der Praxis der traumsensiblen Pädagogik, u.a. das Krisenmanagement sowie die Bedeutung institutioneller Rahmenbedingungen thematisiert.
    • zusätzliche Themen:: Reflexion und Selbstfürsorge.
  • Seminar 3: Einführung in die Psychotraumatologie Teil II: Es erfolgt eine Vertiefung der Prozesse psychischer Traumatisierung und der daraus folgenden langfristigen Auswirkungen sowie der Diagnostik von Traumafolgestörungen.
    • Themen: Prozess der Traumaverarbeitung, Resilienz, Sekundär- und Tertiärtraumatisierung, neurobiologische Prozesse und Grundlagen der Diagnostik von Traumafolgestörungen.
  • Seminar 4: Grundlagen und Praxis der Traumapädagogik: Der Fokus liegt in diesem Seminar auf der praktischen Anwendung traumapädagogischer Prinzipien und Methoden.
    • Themen: Traumaspezifische Beziehungsdynamiken, Ressourcenerhebung, traumaspezifische pädagogische Diagnostik, traumasensibles Handeln in der Pflege
  • Seminar 5: Stabilisierung: Unseren Teilnehmern werden Techniken zur körperlichen, psychischen und sozialenStabilisierung traumatisierter Personen vermittelt.
    • zusätzliche Themen: Netzwerkarbeit, rechtliche Aspekte
  • Seminar 6: Praxis und Reflexion: Vertiefende Einübung traumasensibler Grundhaltungen und Reflexion der eigenen beruflichen Rolle und Biografie.
    • zusätzliche Themen: Selbsterfahrung/-wahrnehmung
  • Seminar 7: Dissoziative Störungen und Strategien der Weiterverweisung und Beendigung von Prozessen: In diesem Seminar geht es um die Behandlung schwerer Traumafolgestörungen und Strategien zur Prozessbeendigung.
    • zusätzliche Themen:: Formen dissoziativer Störungen, spezielle Therapiekonzepte zur Arbeit mit multiplen Systemen, Rituelle Gewalt, Beendigung von Beratungsprozessen

Supervisionblöcke:

  • Die 4 Blöcke finden jeweils zwischen den Seminaren statt. Sie bieten den Teilnehmern die Möglichkeit, praktische Erfahrungen aus Ihrer beruflichen Praxis zu reflektieren und vertiefende Übungen durchzuführen. Die Supervision erfolgt in der Regel in der Gesamtgruppe mit 2 Lehrenden. Bei Bedarf kann allerdings auch eine Einzelsupervision erfolgen.

Im weiteren Verlauf dieser Seite erhalten Sie eine detaillierte Auflistung der einzelnen Seminare und Themen.

Welche Methoden und Ansätze werden im Rahmen der Weiterbildung vermittelt?

Um den Teilnehmern ein umfangreiches Wissen zum Thema Traumapädagogik und praktische Fähigkeiten zu vermitteln, werden eine Vielzahl von Methoden und Ansätzen aufgezeigt.

Ein kleiner Überblick:

Methoden/AnsätzeErklärung & Beispiele
Vorträge, theoretischer InputVermittlung grundlegender und fortgeschrittener Kenntnisse zum Hauptthema und der systemischen Theorie durch erfahrene Trainer.
Praktische ÜbungenVon der Theorie in die Praxis - das Erlernte wird in Gruppenarbeit oder im Rahmen von Übungen vertieft.
SelbsterfahrungThematisch zentriert - es gilt, eigene Erfahrungen zu reflektieren und integrieren
Systemische AnsätzeDazu gehören die Verwendung systemischer Methoden wie Familienbrett, systemische Fragetechniken und Genogrammarbeit.
Traumaspezifische TechnikenStabilisierungstechniken, traumasensible Pflege, Methoden der Trauma-Landkarte
Supervision, CoachingEinübung von Begleittechniken, Coaching Strategien, Reflexion der eigenen Praxis

Durch die Kombination von praktischen Übungen, theoretischem Wissen und intensiver Supervision bietet diese Weiterbildung für die Traumapädagogik und traumazentrierte Fachberatung eine fundierte und praxisnahe Qualifizierung.

Qualifikationen und Zertifikate

Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmer ein Institutszertifikat und bei entsprechender Voraussetzung ein von der Deutschen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) und dem Fachverband Traumapädagogik (FVTP) anerkanntes Zertifikat.

Dieses Zertifikat bestätigt, dass die Absolventen fundierte Kenntnisse und Fähigkeiten auf diesem Fachgebiet erworben haben und nach den strengen Qualitätsstandards der DeGPT und des FVTP ausgebildet wurden. Es genießt in Fachkreisen hohe Anerkennung und gilt als Qualitätssiegel für eine hochwertige Ausbildung in der Psychotraumatologie.

Die DeGPT ist ein renommierter Fachverband, der sich auf die Förderung der Psychotraumatologie spezialisiert hat. Der FVTP ist ein pädagogischer Fachverband für psychosoziale Trauma-Arbeit.

Anrechnung auf andere Zertifizierungen und Ausbildungen

Ein weiterer Vorteil für Absolventen der Traumapädagogik-Weiterbildung ist, dass die Seminareinheiten auf den Grundkurs der Weiterbildung “Systemische Beratung” angerechnet werden können, die von der Systemischen Gesellschaft (SG) zertifiziert ist. Dies eröffnet den Teilnehmern zusätzliche berufliche Perspektiven im Bereich der systemischen Beratung und ermöglicht eine weiterführende Spezialisierung. Die Kombination der Zertifikate der DeGPT und der SG bietet Absolventen die Möglichkeit, ihre beruflichen Qualifikationen in den Bereichen TraumapädagogikFachberatung und systemische Beratung erheblich zu erweitern.

Welche beruflichen Perspektiven ermöglicht die Weiterbildung?

Die erlangte Mehrfachspezialisierung stärkt besonders die Position auf dem Arbeitsmarkt und ermöglicht einbreiteres Spektrum an beruflichen Möglichkeiten. Mit einer Zertifizierung der DeGPT werden Sie für Institutionen wie Jugendämter, Beratungsstellen, Kliniken, Schulenund auch in Bereichen der Justiz interessant; sowohl in direkter Arbeit mit traumatisierten Menschen, als auch in der Konzeption und Implementierung von traumasensiblen Programmen und Maßnahmen.

Qualität, Expertise & Erfahrung - unsere Dozenten und Dozentinnen

Die Weiterbildung wird von erfahrenen Dozenten und Dozentinnen geleitet - Experten mit jahrelanger Erfahrung auf dem Gebiet der Traumapädagogik und traumazentrierten Fachberatung.

Steckbriefe unseres Dozenten-Teams

Thorsten Becker

  • Diplom-Sozialarbeiter / Diplom-Sozialpädagoge
  • Dozent der Beratung SG
  • Systemischer Berater und Supervisor
  • Mitbegründer und langjähriges Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Trauma und Dissoziation (1997-2021)
  • Beratung und Begleitung von Opfern Organisierter und Ritueller Gewalt (1992 - 2002)
  • Fachberatung, Supervision, Fortbildung und Forschung
  • Zahlreiche Publikationen im In- und Ausland

Heidrun Girrulat

  • Examinierte Krankenschwester
  • Dipl. Sozialpädagogin
  • Integrative Gestalttherapie (Heel)
  • Systemische Familientherapeutin (IFW, SG), Systemische Lehrtherapeutin (SG), Supervisorin (SG)
  • Traumatherapeutin (PITT, EMDR, EFT, SE)
  • Psychotherapeutin und appr. Kinder- und Jugendlichen-und Suchttherapeutin (VDR)
  • EFT-Lehrtherapeutin
  • Langjährige Erfahrung in der Suchttherapie, insbesondere der Therapie suchtkranker Eltern und ihren Kindern
  • Leitung der Gruppe der Verwaisten Eltern in Lüneburg
  • Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin in eigener Praxis

Dr. Bettina Overkamp

  • Klinisch arbeitende Psychologin mit einer Spezialisierung auf die Diagnostik von Traumafolgestörungen
  • Langjähriges Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Trauma und Dissoziation (DGTD) und in Folge Gründungs- und ehemaliges Vorstandsmitglied der European Society for Trauma and Dissociation (ESTD)
  • Promoviert in der Differentialdiagnostik dissoziativer Störungen
  • Langjährige Arbeit in der Traumaambulanz der Landesklinik Lübben
  • Verfasserin zahlreicher Fachartikel im In- und Ausland

Dr. Harald Schickedanz

  • Facharzt für Innere Medizin, Psychosomatik und Psychotherapie
  • Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Trauma und Dissoziation
  • Ärztlicher Direktor der REHA Klinik Hüttenbühl in Bad Dürrheim
  • Sportmediziner, Krankenhaus-Betriebswirt, Traumatherapeut
  • Interessensgebiete: Bewegungs-, Wachstums-, Veränderungs- und Heilungsprozesse in biologischen, seelischen und sozialen Bereichen

Prof. Dr. Ruthard Stachowske

  • Diplom-Sozialpädagoge/Uni
  • Systemischer Familientherapeut (SG), Systemischer Lehrtherapeut (SG), Gestalttherapeut, Systemische Beratung und Organisationsberatung
  • Ausbildung in pädagogischem Rollenspiel
  • Traumatherapeut (PITT)
  • Appr. Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut
  • Langjährige Erfahrung in der Suchttherapie, insbesondere der Therapie suchtkranker Eltern und ihrer Kinder Verfasser zahlreicher Fachpublikationen

Traumapädagogik Weiterbildung: Welche Kosten kommen auf Sie zu?

Die Gesamtkosten der Weiterbildung belaufen sich auf 3790,00 Euro.

Im Gesamtpreis enthalten sind:

  • l  7 Seminare
  • 4 Supervisionblöcke
  • insgesamt 279 Unterrichtseinheiten

Die Zahlung kann in monatlichen Raten erfolgen.

Die Seminare finden in Lüneburg statt. Daher können zusätzlich zu den Kursgebühren noch weitere Kosten für Unterkunft und Verpflegung entstehen. Die Höhe der Kosten kann nach individuellen Vorlieben und Bedürfnissen variieren.

Beachten Sie: In den Kursgebühren sind die Anschaffungskosten für zusätzliche Materialien, Lehrbücher oder Arbeitsunterlagen nicht enthalten. Planen Sie diese zusätzlichen Mittel in Ihre Ausgaben mit ein.

Bildungsurlaub und Bildungszeit

Information für alle Teilnehmer und Interessenten: Die Seminare und Supervisionen sind als Bildungsurlaub nach den Bildungsgesetzen des Landes Niedersachsen und als Bildungszeit des Landes Bremen anerkannt.

Sofern Sie Bildungsurlaub in Anspruch nehmen möchten, erhalten Sie bei Frau Girrulat unter girrulat_at_imft.info weitere Informationen.

Wo können Sie sich bewerben?

Die Anmeldung zur Weiterbildung erfolgt direkt über die Traumapädagogik-Webseite von imft - Institut für mehrgenerationale Forschung und Therapie.

Interessenten können sich per E-Mail an die Kontaktperson des Instituts, Frau Heidrun Girrulat, unter girrulat_at_imft.info wenden, um weitere Informationen zum Anmeldeverfahren und den aktuellen Fristen zu erhalten.

Die Weiterbildung beginnt zwei-jährlich und umfasst insgesamt 33 Seminar- und Supervisionstage, die über einen Zeitraum von etwa zwei Jahren verteilt sind.

Das Institut für systemische und integrative Therapie (IMFT) bietet auch persönliche Beratungsgespräche an, um potentielle Teilnehmer bei der Entscheidung zur Anmeldung zu unterstützen.

Die persönliche Beratung ermöglicht es, individuelle Fragen zu klären und spezifische Bedürfnisse zu besprechen.

Jetzt Platz für die Weiterbildung sichern:

Termine

Kurs-Nr. Kurstitel Beginn Ende Preis
WP-STP-24 Traumapädagogik 01.11.2024 23.08.2026 3790,00 EUR pro Platz Ausgebucht!

IMFT

Das Institut wurde 1996 gegründet, um die Bedeutung der Generationen für die Lebensentwicklung – also “das Früher im Heute” wissenschaftlich begründet zu erklären.
Seit 2002 führen wir systemische Aus- und Weiterbildungen nach den Richtlinien unseres Dachverbandes der “Systemischen Gesellschaft” durch.
Seit 2013 führen wir die vom Fachverband DeGPT zertifizierte Weiterbildung “Systemische Traumapädagogik und traumazantrierte Fachberatung” durch.

Kontakt

ImFT – Institut für mehrgenerationale Forschung
und Therapie GmbH
Heiligengeiststraße 41
21335 Lüneburg

Tel. 04131/2197270
Fax: 04131/2206698
Heidrun Girrulat Mobil: 0176/32685298
Ruthard Stachowske Mobil: 0176/30417944
eMail: info_at_imft.info

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